Erschienen auf SPIEGEL ONLINE:

Amela Memedi spricht Deutsch, hat ein deutsches Pflegediplom und eine Stelle in einer deutschen Klinik. Nun ist sie von vier Polizisten abgeholt und nach Mazedonien abgeschoben worden.

In Deutschland fehlen Tausende Pflegekräfte. Krankenschwester Amela Memedi spricht Deutsch, hat ein Stellenangebot einer Heidelberger Klinik. Trotzdem darf sie nicht bleiben.

Finnan Pyrka ist ein Inklusionskind. Er spricht etwas langsamer und hat eine Spastik in den Beinen. Der Münchener ist an einer deutschen Schule gescheitert. In Kanada besucht er seit einem Jahr eine Regelschule und ist glücklich. Inklusion wird hier gelebt und Finnan kann sein, wie er ist. Sonder- und Förderschulen wurden hier vor über 30 Jahren abgeschafft

Erschienen auf ZEIT ONLINE:

Trotz Behinderung haben Thomas Schulze zur Wiesch, Harry Hieb und Fabian Spillner gute Jobs. Sie sagen: Chefs und Kollegen seien offen. Aber der Staat benachteilige sie.

Menschen mit Behinderung schaffen den Sprung in den regulären Arbeitsmarkt in Deutschland fast nie, sagt Aktivist Raul Krauthausen. Der Fehler liege im Werkstattsystem.

Menschen mit körperlicher Behinderung sind oft nicht in der Lage, ihre kognitiven Fähigkeiten einzubringen. Denn die Gesellschaft lässt sie nicht. Ein deutsches Problem

Viele Lehrer, die Asylsuchenden die deutsche Sprache beibringen, sind als Honorarkräfte beschäftigt und meistens schlecht bezahlt. Dabei haben sie einen verantwortungsvollen Job, der viel Vor- und Nachbereitung erfordert. Nicht selten müssen diese Honorarkräfte in den Ferien Hartz IV beantragen.

Wer im Callcenter arbeiten, muss hart im Nehmen sein. Der Stress ist enorm für die Callcenter-Agenten, die meistens auf engstem Raum nebeneinander sitzen und deren Gespräche immer überwacht werden.

Online-Lebensberatungen werden immer beliebter. Und sind für Therapeuten, Berater und Coaches ein einträgliches Geschäft. Aber helfen solche Angebote wirklich?

Das Franz-Sales-Haus in Essen, ein Heim für behinderte Kinder, sorgte 2010 für Schlagzeilen. Ende der 1950er Jahre bis Mitte der 1970er Jahre waren in der katholischen Einrichtung Kinder gequält und missbraucht worden. Jetzt kam heraus, dass sie auch Opfer von Medikamantentests wurden.

In Deutschland gibt es zu wenige Rechtsanwälte, die auf Migrationsrecht spezialisiert sind. Grund: Es lohnt sich für sie finanziell nicht, einen Flüchtling zu beraten. Folge: Die meisten Flüchtlinge müssen Wochen auf eine Rechtsberatung warten.

In der Dortmunder Nordstadt, dem sozialen Brennpunkt der Stadt, werden Migrantenkinder in Kinderstuben betreut. Hier sollen sie Deutsch lernen noch bevor sie in den Kindergarten gehen.

Elternarmut bedeutet immer Kinderarmut und damit Ausgrenzung von der Teilhabe an dem, was ein Leben lebenswert macht oder Bildungs- und Aufstiegschancen ermöglicht. Laut aktuellem Armutsbericht sind in Deutschland 2,7 Millionen Kinder arm.

Die ehrenamtlichen Helfer der Tafeln stehen unter Druck. Alte Kunden fühlen sich benachteiligt. Manche hetzen sogar gegen Flüchtlinge.

Immer mehr Menschen arbeiten als digitale Tagelöhner. Doch Gewerkschaften gelingt es kaum, sie zu organisieren. Es ist höchste Zeit für konkrete Ideen, sagt Ayad Al-Ani.

Armut im Alter ist vor allem ein Problem für Frauen. Sie unterbrechen ihre Berufstätigkeit für die Familie. Finanzberaterinnen bieten hier einen speziellen Service an.

Männer scheuen den Job als Grundschullehrer. Die Vorurteile: zu schlecht bezahlt, zu wenig intellektuell. Doch das ist ein Problem, gerade für Jungen.

Hunderttausende Frauen aus Osteuropa kümmern sich hierzulande um Pflegebedürftige. Sie füllen eine Versorgungslücke. Oft werden aus Haushaltshilfen so Pflegesklavinnen.

Wenn der Ex-Partner den Unterhalt für die Kinder nicht zahlt, springt das Jugendamt ein – aber nur bis zum zwölften Lebensjahr. Und dann?

Im öffentlichen Dienst kann man alles haben: eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gutes Geld und einen sicheren Job. Heißt es. Doch das stimmt gar nicht.

Für viele Unternehmen rechnet sich Teilzeit nicht. Personaler erzählen, warum es sich eher lohnt, Mütter mit Teilzeitwunsch aus der Firma zu mobben.

Von wegen Vereinbarkeit: Viele Frauen werden aus dem Job gemobbt, wenn sie nach der Babypause in Teilzeit arbeiten wollen. Warum sich das für Arbeitgeber häufig lohnt.


Erschienen in Welt am Sonntag

Sie lebten im Krieg und mussten fliehen. Nun büffeln sie Deutsch und die Regeln der Demokratie, um sich für den Schuldienst zu qualifizieren. Immer mehr Flüchtlinge arbeiten in Deutschland im Lehrberuf – mit Erfolg.

Der Gemeinde Hiddenhausen drohte eine massive Überalterung. Doch ihr ist es gelungen, mit einer speziellen Förderung junge Menschen in den Ort zu holen. So dient es als Vorbild für andere Dörfer.

 

Martje Saljé ist die Türmerin von Münster. Sie ist die erste Frau in diesem Job, den es schon seit Ende des 14. Jahrhunderts gibt. Damals sollte der Türmer die Bürger tatsächlich vor Bränden und Feinden warnen. Heute ist er zwar eher eine Touristenattraktion, die von der Kostenstelle des Stadtmarketings bezahlt wird. Aber auch Martje Saljé hat schon Feuer verhindert und der Polizei bei der Fahndung geholfen.

In einem Pflegeheim in Siegen ist seit einem Jahr die Roboterfrau Paula im Einsatz. Sie singt, tanzt und scherzt mit den Bewohnern. Fast scheinen die Menschen zu vergessen, dass Paula kein echter Mensch ist.

Sterbende werden aus unserer Gesellschaft ausgegrenzt. Dabei haben auch sie ein Recht, noch am Leben teilzunehmen. Letzte-Hilfe-Kurse sollen nun lehren, Angehörige beim Sterben zu begleiten. Die Nachfrage ist groß.

Die Mutter-Kind-Einrichtung in der Justizvollzugsanstalt Fröndenberg ist einmalig in NRW. Hier dürfen Mütter mit ihren kleinen Kindern leben. Für manche Mütter gestaltet sich der Aufenthalt im Gefängnis zum Glücksfall.

Seine Hilfe kommt online oder per Video-Chat: Der Psychologe Klemens Lühr aus Dortmund berät Deutsche im Ausland, die Probleme mit Chefs oder Kollegen haben. Über zu wenig Arbeit kann er sich nicht beschweren.

Monika Dreissig arbeitet seit 28 Jahren als Ersatzmutter im SOS-Kinderdorf Sauerland. 24 Kinder hat sie großgezogen – und gelernt, damit umzugehen, wenn es heißt: „Du bist nicht meine Mami, du bist eine Fälschung.“

Immer mehr junge Menschen brechen ihre Ausbildung ab. Um das zu verhinderten, engagieren Betriebe Experten, die längst im Ruhestand sind. Diese Senior-Experten stehen den Azubis mit Rat und Tat zur Seite.

In NRW herrscht Lehrermangel. Gerade an Grundschulen. Daher können auch Seiteneinsteiger unterrichten. Allerdings ohne fortgebildet zu werden und zu prekären Bedingungen.

Hundertfacher sexueller Missbrauch, sexuelle Handlungen und „Einwirken auf Kinder“: Es schockiert, wie häufig 12- bis 15-Jährige Opfer von „Cyber-Grooming“ werden. Gibt es noch Schutz vor dem Tatort Internet?
Einen Kaffee trinken, den zweiten spenden: Das Konzept des „Suspended Coffee“ hilft Menschen mit geringem Einkommen – und findet in NRW viele Unterstützer. So soll es nicht nur beim spendierten Kaffee bleiben.

Balu und Du ist ein bundesweites Mentorenprogramm, das Grundschülern hilft, besser in der Schule und im Leben zurechtzukommen. Ihre Werte und Fähigkeiten werden gestärkt. Mentoren sind Oberstufenschüler. Auch die profitieren.

In der Dortmunder Nordstadtliga ,,Bunt Kickt gut“ spielen junge Straßenfußballer. Viele von ihnen sind Geflüchtete. Doch ihre Herkunft spielt hier keine Rolle. Am Ende der Saison wird die Mannschaft ausgezeichnet, die am fairsten war.

Die Fachhochschule Dortmund (FH) bildet Studenten darin aus, Armutszuwanderer und Flüchtlinge zu unterstützen. Gemeinsam mit der Stadt hat sie den dualen Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Armut und Migration ins Leben gerufen. „Dieser Studiengang ist ganz klar als Reaktion auf die angespannte Lage durch Armutszuwanderung zu sehen“, sagt Michel Boße, Koordinator der Bachelor-Studiengänge an der FH.

Sven Weiss arbeitet im Axel-Springer-Verlag. Jetzt hat sich der Cross-Media-Manager beurlauben lassen, um Flüchtlingen in Griechenland zu helfen. Er zieht in eine Flüchtlingsunterkunft in der Nähe von Thessaloniki.

Sakine Esen Yilmaz ist Lehrerin – und Kurdin. In den vergangenen Jahren setzte sie sich als Generalsekretärin der türkischen Lehrergewerkschaft Egitim Sen für den muttersprachlichen Unterricht von kurdischen Schülern in der Türkei ein. Die türkische Regierung wirft ihr vor, terroristische Organisationen zu unterstützen und verurteilte sie mehrfach zu Gefängnisstrafen. Heute lebt Sakine Esen Yilmaz untergetaucht in Deutschland und hat einen Asylantrag gestellt.

Sevim Dağdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linken, hat im Sommer für die Armenien-Resolution gestimmt. Seitdem wird sie in der Türkei angefeindet. Auch hierzulande wird sie bedroht.

Neven Subotić ist ein erfolgreicher Fußballspieler – und noch viel mehr. Mit seiner Stiftung setzt sich der BVB-Star für sauberes Trinkwasser und Schulbildung in Afrika ein.

Der aus dem Kongo stammende Serge Menga wurde nach der Kölner Silvesternacht durch eine Wutrede bekannt. Nun will er in die Politik – als parteiloser Kandidat. Er sagt: „Meckern allein bringt ja nichts.“

Die Kinderkardiologie der Uniklinik Münster beteiligt sich am KinderHerz-Innovationspreis NRW. Und zwar mit einem eigenen Forschungsvorhaben, bei dem Kinder mit Lungenhochdruck im Mittelpunkt stehen.  Täglich kommen in Deutschland etwa 19 Kinder mit einem Herzfehler auf die Welt. Das sind etwa 7000 kranke Kinderherzen pro Jahr. Jährlich warten etwa 20 Kinder in Deutschland auf ein Spenderherz.

Reiner Gläser war in den 1970er Jahren Heimkind der Diakonie. Er wurde missbraucht und war Versuchskaninchen für Medikamententests. Der 56-Jährige hat im ,,Gut an der Linde“ in Bergisch-Gladbach Moitzfeld die Hölle erlebt.

Mechthild Lade ist Kassiererin. Sie steht kurz vor der Rente, ihrem Chef ist sie zu teuer. Doch ans Aufhören kann sie nicht denken. Denn ihre Rente wird kaum reichen für ein schönes Leben.

Srijana Pudel wurde in Nepal geboren. Ihr Vater war an Lepra erkrankt und motivierte seine Tochter, Medizin zu studieren. Sie verließ ihre Heimat und studierte in Deutschland Medizin. Heute ist sie Ärztin.

Demotivierte Schüler, frustrierte Lehrer – so lief es am Gymnasium in Alsdorf lange Zeit ab. Bis der Direktor ein neues Modell einführte, bei dem Schüler selbst wählen, bei wem sie lernen wollen.

Beim Dortmunder Bandprojekt ,,Inklufusion“ ist die Inklusion gelungen. Menschen mit und ohne Behinderung machen gemeinsam Musik. Sie treten öffentlich auf und werden gefeiert. Jetzt wollen sich die neun Bandmitglieder mit ihrem Song ,,You&Me“ bei der Aktion Mensch bewerben.

Linda Rennings hat nach mehreren Schicksalsschlägen auf der Straße gelebt. Heute ist sie wieder sesshaft und hilft in Köln Frauen, die in Not geraten sind. Und die haben andere Probleme als Männer.

Ardit kam als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus Albanien nach Deutschland. Ein ehrenamtlicher Vormund kümmert sich nun um ihn – und darum, dass er rechtzeitig zum Fußball-Training kommt.

Junge Polizisten lernen in Selm-Bork, wie sie sich bei Einsätzen in Extremsituationen richtig verhalten. Ein Trainingsbesuch

 


Erschienen im Vorwärts

 

Erschienen in DEMO

 

Nach dem Berliner Attentat am Breitscheidplatz wurde ein Sicherheitskonzept neu erarbeitet – Betonsperren, Fahrverbote und mehr Einsatzkräfte sind geplant.

Gerade im Sommer kann es unangenehm heiß werden, wenn versiegelte Flächen in der Innenstadt Wärmeinseln erzeugen. In einkommensschwächeren Stadtteilen der Stadt Bottrop verbessern in Kübel gepflanzte Bäume das Mikroklima.

 

In Dortmund gibt es ein neues Modellprojekt zur Integration von Langzeitarbeitslosen auf dem regulären Arbeitsmarkt. Es eröffnet Betroffenen neue Chancen.

Quartiersentwicklung geht auch digital: In Dortmund hat es der Unionviertelverein vorgemacht. Im Quartier gibt es jetzt ein Intranet für die Bewohner.

Es ist wieder soweit. Kassel, die 200.000-Einwohner-Stadt in Hessen, die nach dem Zweiten Weltkrieg auch mal Bundeshauptstadt werden wollte, schickt sich erneut an, zur größten Pilgerstätte für Kunst­interessierte zu werden. Die 14. documenta (d14) ist eröffnet und rechnet mit einer Million Besuchern aus aller Welt. 100 Tage dauert die Weltkunstausstellung – durch den vorgezogenen Start in Athen sind es sogar 163 Tage

Der Vater Müllwerker, die Mutter Putzkraft: Taner Ünalgan wurde das Abitur nicht gerade in die Wiege gelegt. Doch er schaffte es an die Uni. Heute ist er Gelsenkirchens jüngster Stadtverordneter. Und er ermutigt Jugendliche, sich ebenfalls politisch zu engagieren.

Die Städte Geldern, Kevelaer, Straelen und Nettetal haben sich erfolgreich als LEADER-Region beworben. Die Wallfahrt soll als wichtiger Faktor für den Tourismus in der Region aufgewertet werden.

  • Den Holocaust überwinden (17. 11.2016)

Kamen ist eine Stadt am Rande des Ruhrgebiets. Stolpersteine und eine Mahnmal erinnern an die braune Vergangenheit. Die Städtepartnerschaft mit der Touristenmetropole Eilat wurde nicht von allen begrüßt.

Als das Attentat von Paris im vergangenen Jahr Europa erschütterte und bekannt wurde, dass einer der Täter in Gennevilliers, eine kleine Stadt vor den Toeren von Paris, zu Hause war, waren Trost und Beistand gefragt. Der deutsche Städtepartner Bergkamen war zur Stelle.

SPD-Fraktionsvorsitzender und Vizekanzler Sigmar Gabriel spricht sich im Ruhrgebiet für einen geförderten Arbeitsmarkt aus und für die Bekämpfung von Kinderarmut. Im Ruhrgebiet ist jedes 5. Kind von Armut bedroht.

Der Bergbau in Bergkamen wurde abgeschafft. Nun entsteht auf dem Gelände der Zechenbrache Haus Aden die städtebäuliche ambitionierte Wasserstadt Aden.

Erschienen auf M – Menschen Machen Medien

Busch-Medien im Insolvenzverfahren (20. Juli 2017)

  • Verleger Timo Busch hat sich bei seinen Plänen, ein Medienimperium aufzubauen und die größte Plattform für Kreative auf die Beine zu stellen, offenkundig verzettelt. Bereits Ende Mai hat er – unbemerkt von der Öffentlichkeit – für die Busch KGaAG einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung beim zuständigen Amtsgericht in Köln gestellt. Eine Möglichkeit, um sich von Schulden zu befreien – und über die eigene Insolvenzmasse zu verfügen.
  • Von der Technik begeistert (7. Juni 2017)

Damit WDR-Wahlmoderator Jörg Schönenborn nicht blass wirkt, wenn er im Brennpunkt Wahlergebnisse analysiert, wird er niemals in roter Kulisse auftreten. Damit „Frau tv“ mit Journalistin Lisa Ortgies warm und zugewandt wahrgenommen wird, wird die Kulisse auf klare Lin­ien und Edelstahl verzichten. Für das und noch viel mehr ist Jürgen Weiß verantwortlich. Doch während er früher echte Modelle für eine Kulisse baute, entwirft er heute alles am Rechner als Szenenbildner beim WDR.

Arbeitszeiterfassung bei Tageszeitungen – viele Redakteur_innen waren nicht begeistert, als sie von den Plänen ihrer Betriebsräte erfuhren: „Passt nicht zum Berufsbild“, „das ist Überwachung“. Doch überall dort, wo die Mehrarbeit erfasst und in Freizeit ausgeglichen wird, herrscht Zufriedenheit. „Selbst die Skeptiker sind heute dankbar. Die Stimmung unter den Redakteuren hat sich verbessert“, sagt Jörg Brokmann, Betriebsratsvorsitzender der Braunschweiger Zeitung.

Das Verwaltungsgericht Minden hat entschieden: Behörden dürfen Journalisten nicht die Auskunft verweigern. Selbst dann nicht, wenn sie sich auf Geheimhaltungsvereinbarungen berufen können. Begründung: Das Grundrecht auf Ausübung der Pressefreiheit ist eindeutig höher zu bewerten. Die „Neue Westfälische“ (NW) hatte das Recht auf Auskunft über die Nebeneinkünfte eines Beamten eingeklagt und gewonnen.

Wenn das Internet abgekoppelt wird vom Rest der Welt und seine eigene Wirklichkeit entwickelt, ist es höchste Zeit einzugreifen. In Bochum will man genau dieses tun und sich mit Fragen rund um das Internet und seine Auswirkungen auf Zivilgesellschaft, Arbeit, Wirtschaft, Sicherheit, Politik und Demokratie beschäftigen. Geschehen soll das im neuen Center for Advanced Internet Studies (CAIS).

Ein Volontariat beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) ist begehrt. Die größte der insgesamt neun Landesrundfunkanstalten der ARD hat immer noch Strahlkraft, jede Volontär_in fühlt sich geschmeichelt, wenn sie hier ausgebildet wird. Weniger schmeichelhaft dürfte die Tatsache sein, dass die Volontär_innen kaum noch Chancen haben, nach ihrer Ausbildung in ein fest angestelltes Redakteursverhältnis übernommen zu werden. Die Zeiten, in denen das üblich war, sind auch bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vorbei. Der WDR muss sparen.

Das Internet ist für viele Menschen das wichtigste Medium geworden. Die strikte Trennung zwischen verschiedenen Medienangeboten existiert nicht mehr. So bieten Fernsehsender auch Online-Apps mit Textelementen, während Zeitungen oder Zeitschriften ihre Inhalte auch online aufbereiten und dort zudem Bewegtbildformate präsentieren. Diesem Wandel müssen sich die Beschäftigten in den Medien anpassen. Ohne Weiterbildung haben sie keine Perspektive, auf dem Markt zu bestehen. Wir wollten wissen, welche Angebote es gibt und wer sie nutzt.

Erst im vergangenen Jahr wurde t-online.de zur „Website des Jahres 2015“ in der Kategorie „Nachrichten und Information“ gewählt.  Zudem ist es mit rund 21,87 Millionen Nutzern im Monat das reichweitenstärkste Online-Medium Deutschlands. Genutzt hat es den für den Inhalt verantwortlichen 100 Redakteurinnen und Redakteuren nichts. Ihr Arbeitgeber, der Kölner Werbevermarkter Ströer, löst die gut funktionierende und hoch professionell arbeitende Redaktion in Darmstadt auf und verlegt sie nach Berlin.

Timo Busch stieg durch den Kauf der Gruner + Jahr Entertainment Media zum Chef eines Fachverlages für Print und Onlinepublikationen für die Unterhaltungsindustrie auf. Doch er will noch höher hinaus, plant eine Web-Plattform für alle Kreativunternehmen und den Börsengang.  Zweifel sind angebracht.

Die rot-grüne Landesregierung hat im Januar eines neues WDR-Gesetz verabschiedet. Ab 2019 wird die Radiowerbung massiv beschränkt, so dass dem Sender Werbeeinnahmen in Millionenhöhe wegbrechen. Die Quittung zahlen jetzt die Mitarbeiter, die um ihre Arbeitsplätze zittern müssen.

In Dortmund heißt es „Bodo“. In Hamburg „Hinz und Kunzt“. Steigt die Obdachlosigkeit an, steigt der Bedarf an Straßenmagazinen. Denn diese bieten nicht nur Lesestoff. Vielmehr schaffen sie Jobs für jene, die nichts mehr haben, aber dringend etwas ändern wollen an ihrer Situation.

 

Erschienen in Einblick dkfz

Wenn Kinder an Krebs erkranken, stehen die Chancen meist gut, dass sie wieder gesund werden. Doch nicht in allen Fällen ist eine Heilung möglich. Neue, zielgerichtete Therapien sollen dazu beitragen, zukünftig noch mehr junge Patienten erfolgreich behandeln zu können.

 

Erschienen in Menschen – Magazin der Aktion Mensch

  • Die Jugend, kein Traum (Dezember 2018)